PRE-Pura Raza Española

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PRE-Pura Raza Española

Veröffentlicht am 14. Feb. 2011

Pura Raza Española (Reine Spanische Rasse)

Ein wenig Geschichte

Fachbeitrag


Artikel: PRE-Pura Raza Española
© Abdruck mit freundlicher Genehmigung von:
Frau Bungenberg

Das spanische Pferd, dass Pferd der Könige, gilt als eine der ältesten europäischen Pferderassen. Schon die Könige im 11. Jh. waren sich der hervorragenden Eigenschaften des Spanischen Pferdes bewusst und so wurden diese in Schlachten und Kreuzzügen eingesetzt. Durch ihre Schnelligkeit, enorme Wendigkeit, ihren Sanftmut und Widerstandsfähigkeit und nicht zuletzt wegen ihres unglaublichen Mutes waren sie die besten Kriegsrösser.

Bereits in der Antike wurden sie aufgrund ihrer hervorragenden Reitpferdeeigenschaften geschätzt und geehrt. Weltberühmte Künstler wie Leonardo da Vinci und Velasques verewigten Spanische Pferde in ihren Bildern.

Im 16. Jh. wurde dem Spanischen Pferd große Berühmtheit zuteil und es avancierte zu den begehrtesten Luxusrössern für Könige und Fürsten in ganz Europa. Welch hohe Wertschätzung dem spanischen Pferd schon im 16. Jahrhundert zuteil wurde spiegelt sich in den Worten der Reitmeister des Königs Heinrich IV, die sagten:


Im Vergleich der besten Pferde setzte ich das spanische Pferd wegen seiner Perfektion an die erste Stelle.
Weil es das Schönste, Nobelste und Mutigste ist.


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Das spanische Pferd spielte in der Vergangenheit jedoch nicht nur als exzellentes Streitross oder als Vorlage für Gemälde eine Rolle. Es gilt ebenso als Mitbegründer oder Veredler zahlreicher Europäischer und amerikanischer Rassen. So führen neben allen Barockpferderassen auch fast alle bekannten Warmblutrassen aber auch Quarter Horses spanisches Blut.

Obwohl sich das spanische Pferd steigender Beliebtheit erfreut, ist es heute nur noch „Luxusartikel“ welches neben dem Einsatz als Dressurpferd auch als Showpferd, Kutschpferd, Pferd für die Arbeitsreitweisen oder als Partner für die Freizeit seine Erfüllung findet.


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Die Organisation der Spanischen Pferdezucht

Im 14.Jh. wurde die gesamte spanische Pferdezucht dem Königshaus unterstellt. Später übernahm der Staat die Kontrolle der Zuchtbelange und bis Mitte des 18.Jh. war das Ernährungsministerium für diese Aufgabe verantwortlich. 1864 wurde die Zucht dem Verteidigungsministerium (Ministerio de Defensa) unterstellt, um eine strengere Kontrolle zu sichern. Unter der Leitung des Militärs gibt es seit 1875 vier Hengstdepots in denen neben der Pura Raza Española auch Hengste anderer Rassen stationiert sind.. 1893 wurde die Yeguada Militar (Militärgestüt) aufgrund königlicher Order gegründet. 1912 wurde, ebenfalls durch königliche Verfügung, das Spanische Stutbuch gegründet, worin erstmalig alle reinrassigen Pferde Spaniens vereint waren. In dieses Stutbuch, welches bis heute geschlossen ist, wurden und werden alle Pferde aufgenommen, deren Reinrassigkeit nachgewiesen werden kann. Das Stutbuch für Pura Raza Española wurde bis zum Jahr 2007 von Cria Caballar (Militär) geführt. Dort war man für die Eintragungen wir auch die Zulassungen für Zuchtpferde verantwortlich. Alle in Deutschland aktiven Züchter haben die Möglichkeit für ihr Fohlen einen spanischen Abstammungsnachweis zu bekommen. Zu diesem Zweck reiste eine Delegation von Cria Caballar einmal jährlich durch Deutschland um die Fohlen zu registrieren und die zu körenden Pferde zu begutachten. Seit 2007 obliegt die Stutbuchführung dem spanischen Züchterverein ANCCE. In Deutschland gezogene Pura Raza Española Fohlen bekommen weiterhin Papiere aus dem Heimatland der Rasse. Das Prozedere wurde jedoch in so weit vereinfacht, dass die Fohlenaufnahme nunmehr durch einen deutschen, autorisierten Tierarzt erfolgen kann. Die Körungen werden weiterhin durch einen spanischen Delegierten vorgenommen.

Der Rassestandard

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Bei der Pura Raza Española handelt es sich um die älteste europäische Edelrasse. Die Aufrechterhaltung der Zuchtlinien seit 1567 sowie die dauerhaft konsequente Selektion auf die besten Reit- und Charaktereigenschaften haben bewirkt, dass die Pura Raza Española noch heute das Ideal eines Reitpferdes verkörpert. Obwohl der Rassestandard für das Spanische Pferd besagt das ein korrektes, unverwechselbares Exterieur wichtiger sei als die Reiteigenschaften, sind nicht alle Tiere einheitlich in ihrem äußerlichen Erscheinungsbild. Wenngleich ein spanisches Pferd auf den ersten Blick immer als ein solches erkennbar sein muss, unterscheidet man heute bereits in Barock- oder Sportpferdetyp. Die Pferde der Pura Raza Española unterliegen seit 1970 einem genau definierten Rassestandard. Sie gelten als reinrassig, wenn auch deren Eltern im Spanischen Stutbuch eingetragen sind. Die allgemeinen Regeln für ein fehlerfreies Exterieur gelten hierbei als selbstverständlich. Weiterhin zeichnet sich das Spanische Pferd durch seine außerordentlich Schönheit und sein harmonisches Erscheinungsbild aus. Es besitzt eine ausgewogene, ebenmäßige und kurvenförmige Gestalt im Quadrattyp. Es ist von mittlerem Gewicht. Außer seiner bestechenden, energischen, kadenzierten und geschmeidigen Gänge von beachtlicher Erhabenheit, verfügt es über ein ausgeprägtes Talent zur Versammlung.

Morphologische Merkmale:

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Der Kopf der Pura Raza Española ist von mittlerer Länge und rechteckig, trocken, Nasen-Stirn-Profil gerade oder subkonvex in seinen verschiedenen Abstufungen. Die Ohren sind von mittlerer Proportion, gut platziert, getrennt, leicht auseinanderlaufend und sehr beweglich. Die breite Stirn ist leicht gewölbt, von der Seite betrachtet subkonvex oder flach. Seine Augen sind lebhaft mit wachem Blick, von ovaler Form. Die Bögen der Augenhöhlen sind sanft oder halb verwischt. Das Gesicht ist gerade oder leicht konvex, etwas schmal und trocken. Die Nasenumrisse sind sanft und gebogen, in einer leichten Verschmälerung endend. Die Nüstern weit offen aber nicht hervorstehend. Der Kiefer ist breit, muskulös, mit einem langen, sanft gebogenen Kieferrand.

Den Hals umschmiegt eine dicht und lange Mähne. Er ist kräftig, leicht gebogen, von mittlerer Länge und hoch angesetzt. Er geht in einen gut proportionierten und robusten Rumpf über. Der Widerrist ist breit und betont. Der Rücken muskulös und zweckmäßig ausgerichtet, mit kurzen, breiten Lenden, horizontal oder etwas gebogen mit harmonischer Verbindung vom Rücken zur Kruppe. Kruppe von mittlerer Länge, rund und leicht abfallend mit tiefem Schweifansatz. Der Schweif mit seinem langen, dichten Haar wird auch in der Bewegung wenig getragen.


Die Vordergliedmaßen mit ihren muskulösen, schrägen Schultern gehen in einen harmonisch geneigten und kräftigen Oberarm über. Der Unterarm ist stark und gut ausgerichtet mit gut ausgebildetem und trockenem Karpalgelenk. Das Röhrbein ist von proportionierter Länge mit trockenen Sehnen und geht in einen trockenen Fesselkopf über. Die Fesseln nicht zu lang, sehr elastisch, aber nicht weich. Die Hufe sind kompakt, von ebenmäßigem Umfang.

Bei den hinteren Gliedmaßen sind die Oberschenkel und Hinterbacke äußerst muskulös. Die Unterschenkel sind lang, die Sprunggelenke kräftig und ausgedehnt. Die übrigen Regionen zeigen die gleichen Merkmale, wie bei den vorderen Extremitäten angeführten.

Bei den Fellfarben dominieren Schimmel. Zulässig sind jedoch alle Farben, mit Ausnahme von Schecken. Spanische Pferde stellen Tiere von großer Schönheit und ausgewogenem Körperbau dar, gleich welchen Alters sie sind. Zur Feststellung der Größe wird die Höhe des Widerristes gemessen, der mit 3 Jahren mindestens 1,52 m bei Hengsten und 1,50 m bei Stuten betragen soll. In der Regel liegt die Durchschnittsgröße der Rasse inzwischen jedoch um die 1,60 m. Eine Obergrenze der Größe gibt es nicht.

Die Bewegungen eines spanischen Pferdes sind agil, erhaben, ausgreifend, harmonisch und taktmäßig. Ihr großes Talent ist ohne Frage die spezielle Veranlagung zur Versammlung.

Die Pura Raza Española ist eine Pferderasse, die einen natürlichen Gehorsam besitzt. Sie sind besonnen und widerstandsfähig, ergeben und energisch, edel und fügsam. Sie lernen außerordentlich schnell, haben ein gutes Gedächtnis und sind äußerst sensibel. Zu ihrem Reiter bauen sie schnell eine sehr enge Bindung auf, die seinesgleichen sucht.

   



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