Die Geschichte des Reitsattels

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Die Geschichte des Reitsattels

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Die Geschichte des Reitsattels

Ein ganz kurzer Streifzug durch die Geschichte des Reitsattels

Der Ursprung des heutigen Reitsattels ist der Packsattel. Er wurde nicht speziell für Pferde entwickelt, denn vor ca. 2000 Jahren waren Esel und Kamele die bevorzugten Reit- und Tragetiere. Die ursprünglichste Form ist der Bocksattel. Er besteht aus zwei Brettern, die links und rechts des Tieres anliegen und mit Hilfe von Bügeln vorne und hinten verbunden werden. Um auch als Reitsattel dienen zu können, wird er mit Kissen und Decken ausgepolstert.

Ab 800 v. Chr. fertigte man in einfachster Weise die ersten Sättel, die in ihrer Konstruktion den heutigen ähneln, jedoch erst ab dem 18. Jahrhundert verwendete man einen Sattelbaum. Er bestand zuerst aus Holz (Esche- oder Buchenholz) und wurde mit Eisenschienen und Kopfeisen verstärkt. Später verwendete man Federstahl, bezogen und geschnürt mit Leder, bis die moderne Technik auch die Herstellung aus Kunststoff ermöglichte.

Der Aufbau eines klassischen englischen Reitsattels mit Sattelbaum

Die Basis und somit die Grundstruktur bildet der Sattelbaum. Er ist das Herzstück eines jeden Sattels und unterscheidet sich zwar nicht in seiner grundsätzlichen Funktion, so jedoch in seiner Ausführung von Hersteller zu Hersteller.

Der Sattelbaum wird fertig konfektioniert, inklusive Sturzfeder, Sattelstrippen und Sitzauflage, und gibt Länge und Breite des Sattels sowie Sattelkopfweite und Sitztiefe vor.

Es folgt das Sitzleder mit kleinen, angekederten Taschen, das über den Sattelbaum gespannt wird. Das Einnageln der sogenannten Zubuse schließt diesen Teil der Sattelherstellung ab.

Die Zubuse wird benötigt, um das Sattelkissen einnähen zu können und verdeckt den Übergang vom Sattelkopf zum Sattelkissen. Anschließend wird das Kammerleder an der Unterseite des Sattelbaums gespannt.

Das Sattelkissen beinhaltet den Kissenboden mit Sattelblatt, das Kissenleder, einen hinteren und vorderen Vorstoß sowie das Unterleder des Kissenbodens. Die Strippentasche unter dem Sattelblatt verhindert das Durchscheuern der Gurtschnallen.

Ganz neu auf dem Markt der englischen Reitsättel ist eine völlig neue Konstruktion des Sattelbaums, die mit konventionellen Sattelbäumen nicht verglichen werden kann. Dieses System kann auf ein Kopfeisen im herkömmlichen Sinne verzichten und hat nur unmittelbar vor dem Sitz des Reiters ein Kopfeisen, dass der Stabilität dient und keinen Druck auf den empfindlichen Widerrist oder den Trapezmuskel ausübt. Die Längsverstrebung dieses Sattelbaums ist horizontal beweglich, sodass ein vermehrtes Schwingen über den Rücken möglich wird. Die Ortscheite, die hinter der Pferdeschuter verlaufen, sind vertikal flexibel, wodurch die Bewegung aus der Schulter heraus unterstützt wird.

Sicherheitsaspekte

Grundvoraussetzung für die Haltbarkeit und somit auch die Sicherheit ist die Verwendung hochqualitativer Materialien in Verbindung mit erstklassiger handwerklicher Verarbeitung. Hier beginnt die Verantwortung des Sattlers.

Der Sturzfeder kommt eine wichtige Rolle zu, da sie starken Belastungen ausgesetzt ist. Man muss sich vorstellen, dass sie in der Lage sein muss, das gesamte Gewicht des Reiters zu tragen und sich dabei weder verbiegen noch verdrehen und schon gar nicht brechen darf. Speziell im Springsport ist die Belastung extrem, denn beim Aufsetzen nach dem Sprung wirkt ca. das Doppelte des Reitergewichts auf die Sturzfeder ein.

Viele Hersteller verwenden die klassische Ausführung mit dem sogenannten Schnapper, relativ neu sind Sturzfedern in viertelmondförmiger Ausführung ohne Schnapper. Der Steigbügel wird eingeschoben und kommt am tiefsten Punkt der Sturzfeder zu liegen. Bei einem Sturz kann der Riemen leicht aus der Sturzfeder gleiten, eine regelmäßige Überprüfung und Fettung des Schnappers entfällt also.

Ein weiterer Risikofaktor sind die Sattelstrippen. Für sie darf nur hochwertiges Leder oder alternativ ein synthetisches, hoch reißfestes Material verarbeitet werden, da die Gefahr des Reißens besteht. Schlechtes Leder wird starr und brüchig und speziell der Bereich der Strippenlöcher ist sensibel.

Dies gilt natürlich auch für die Steigbügelriemen. Sie sind den gleichen kräftemäßigen Belastungen ausgesetzt und werden zudem durch Verstellen der Riemenlänge sowie durch das Einschlagen nach dem Reiten beansprucht.

Und last, but not least ist auch die Qualität des Sattelgurtes entscheidend. Beim Kauf muss hauptsächlich die Qualität des verwendeten Materials und eine die Anatomie des jeweiligen Pferdes berücksichtigende Passform im Vordergrund stehen.

Passion

Zur Fertigung eines guten Sattels bedarf es viel Wissen. Um einen sehr guten Sattel zu fertigen, muss die Passion dazu kommen – der Wunsch, mit jedem einzelnen Sattel ein Meisterstück zu kreieren, das Reiter und Pferd das Beste bietet, was das moderne und auf Innovationen ausgerichtete Sattlerhandwerk zu bieten hat.

   



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