Ausbildung eines Jungpferdes

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Ausbildung eines Jungpferdes

Veröffentlicht am Hajo Seifert 11:40, 10. Dez. 2007

Ausbildung eines Jungpferdes

Früher oder später kommt bei vielen Pferdehaltern die Notwendigkeit auf, ein junges Pferd anzureiten und auszubilden. Je nach persönlichen Vorlieben des Reitstils bzw. der Reitweise, auch abhängig von der eigenen reiterlichen Erfahrung, gibt es viele unterschiedliche Wege hierzu. Beritt

Natürlich kann man ein Jungpferd in Beritt geben und von einem Profitrainer ausbilden lassen. Die Kosten hierfür schwanken regional, dürften aber im Durchschnitt etwa bei 300 - 400,- € pro Monat zuzüglich Pferdepensionskosten (etwa in gleicher Höhe) liegen.

Halbwegs seriöse Trainer nehmen unter 3 Monaten Ausbildungszeit keine Jungpferde zum Beritt an! Eigentlich ist jedem Reiter bekannt, dass die Ausbildung eines Jungpferdes ein längerfristiger Prozess ist. In solch kurzer Zeit kann zwar die Muskulatur des Pferdes ausreichend trainiert werden, nocht aber Knochen und Sehnen (die hierzu ca. ein Jahr brauchen!) Aber wer sein Pferd in Beritt gibt und bereit ist, dieses Geld in die Ausbildung des Pferdes zu investieren, erwartet Ergebnisse! Das Pferd soll am Ende dieser Zeit eine gewisse Grundausbildung erfahren haben. In drei Monaten - geht das eigentlich???

Die wenigsten Reiter sind - zumindest wenn es sich um Freizeitpferde handelt - bereit oder in der Lage, mehr Geld in die Ausbildung ihres Pferdes zu investieren! Jeder möchte nach dieser Zeit ein Pferd haben, dass die Grundausbildung weitgehend abgeschlossen hat ..... niemand möchte jedoch wissen, wie diese Pferde "gemacht" werden! Der Druck des Marktes zwingt einen Trainer dazu, ein Jungpferd unter diesem Zeitdruck auszubilden! Dass dadurch manchmal auch Pferde mental und/oder körperlich überfordert werden, wird oft billigend in Kauf genommen. Nicht die Trainer sind hieran alleine schuld! Im Grunde ist es eher die Unvernunft und Ungeduld der Pferdebesitzer, wenn ein Pferd zu schnell bis zu einem solchen Leistungsstand ausgebildet wird! andere Möglichkeiten

Vorausgesetzt, dass der Reiter selbst eine solide reiterliche Grundausbildung erfahren hat, ist zumindest die Ausbildung von Freizeitpferden (ohne besondere turniersportliche Ambitionen des Reiters) durchaus auch anders möglich. Warum nicht selbst das eigene Pferd ausbilden?

Die Vorteile liegen auf der Hand! Man kann sich die erforderliche Zeit nehmen, ohne gleichzeitig dem Kostendruck des Beritts zu unterliegen. Ebenso haben viele Freizeitreiter Elemente aus anderen Reitweisen übernommen oder sich mit bestimmte Ausbildungsmethoden angefreundet, welche so unmittelbar beim eigenen Pferd berücksichtigt werden können. Das Ergebnis wird ein individuell auf den Reiter "zugeschnittenes" Pferd sein! Und das nicht nur auf den Reitstil bezogen, sondern auch ganz besonders auf der mentalen Ebene im Verhältnis zwischen Reiter und Pferd!


Halt! Nicht so schnell!

Zunächst gilt es Erfahrung zu sammeln! Wie erkenne ich und woher weiß ich:

  • für welchen Verwendungszweck sich ein Pferd überhaupt eignet?
  • wann das Pferd mental überfordert wäre?
  • wann es körperlich überfordert wäre?
  • wie man mit Verspannungen des Pferdes umgehen kann, um sie zu lösen?
  • welche Ausbildungsschritte sinnvoll aufeinander aufgebaut werden?
  • wann der richtige Zeitpunkt für den nächsten Schritt gekommen ist?
  • wie der Ausbildungsplan des Pferdes aufgestellt werden muss?
  • wie und wann dieser Ausbildungsplan modifiziert werden muss?
  • welche Sicherheitsanforderungen man dabei unbedingt beachten sollte?
  • wie das Pferd lernt, Vertrauen aufzubauen?
  • wie das Pferd lernt, mich zu verstehen (Hilfengebung)?
  • und viele Fragen mehr ....!


Kurse zur Jungpferdeausbildung

Die Antwort auf all diese Fragen und Anforderungen kann man erlernen! Hierzu gibt es spezielle Ausbildungskurse für Reiter, die einmal ein eigenes Pferd ausbilden wollen und bislang noch nicht über die notwendige, eigene Erfahrung in der Jungpferdeausbildung verfügen. Solche Kurse haben den Vorteil, dass der Ausbildungsweg nicht nur an einem Pferd gezeigt werden kann, sondern an vielen unterschiedlichen Pferden mit sehr unterschiedlichen Charakteren und Vorerfahrungen gleichzeitig. Der Kursteilnehmer erhält folglich die Erfahrung von vielen Pferden mit unterschiedlichen Voraussetzungen und unterschiedlichen Lösungswegen.

In diesen Kursen wird gezeigt, wie mit jungen Pferden beginnend bei der Grundausbildung des Pferdes (Halfterführigkeit, Dominanz, Vertrauen, Gelassenheit) über die erste Arbeit im Roundpen oder an der Longe (Annehmen von Stimmhilfen und Verstehen der Körpersprache), das Gewöhnen an Sattel und Reitergewicht, bis hin zum Verstehen der Hilfengebung, zielgerichtet und effektiv gearbeitet werden kann.

Im Rahmen solcher Kurse findet noch kein zielgerichtetes Training der Pferde auf den späteren Verwendungszweck hin statt. Denn ein solches Aufbautraining braucht viel mehr Zeit, als im Rahmen eines Kurses zur Verfügung steht. Lediglich die Grundlagen hierfür können dort vermittelt werden. Aber es ist dennoch immer wieder verblüffend zu sehen, in welcher kurzen Zeit selbst bei bereits verdorbenen Jungpferden große Fortschritte in der Ausbildung gemacht werden können, ohne die Pferde in irgend einer Weise zu überfordern! Zielgerichtete Arbeit von im Grunde wenigen Minuten täglich (ein Jungpferd kann sich auf die Arbeit nur kurze Zeit konzentrieren) reichen hierzu aus, solange auf die Bedürfnisse und Zeichen des Pferdes eingegangen wird! Das Pferd bestimmt das Thempo, nicht der Ausbildungsplan!

Um es nochmals klar zu sagen. Auf solchen Kursen werden keine professionellen Pferdeausbilder geschult, sondern Reiter, welche die erlernten Grundlagen bei ihrem eigenen Pferd umsetzen wollen. Ein professioneller Pferdeausbilder müsste über weit mehr Erfahrung verfügen, als dies jemals in solchen Kursen vermittelt werden könnte!

   



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