Die richtige Entwurmung bei Pferden

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Die richtige Entwurmung bei Pferden

Veröffentlicht am 31. Juli 2013 um 14:10 Uhr

Infektionsrisiko zuverlässig begrenzen

Die richtige Entwurmung bei Pferden

Die Weidesaison hat begonnen, damit steigt auch das Risiko eines Wurmbefalls – zumal heute auf vergleichsweise kleinen Weiden meist viele Pferde gehalten werden. Neben der konsequenten Weidehygiene mit regelmäßigem Abäpfeln und möglichst häufigem Weidewechsel bleiben Wurmkuren für die Pferdegesundheit unverzichtbar.

Würmer sind häufig anzutreffende Plagegeister im Magen-Darm-Trakt unserer vierhufigen Freunde. Die Parasiten beeinträchtigen nicht nur die Futterverwertung und damit die Leistungsfähigkeit der Tiere – ein Befall kann auch eine ernste, ja sogar lebensbedrohliche Gefahr darstellen. Bestimmte Wurmlarven können nämlich von den Verdauungsorganen aus durch den Pferdekörper wandern. Treten solche Parasiten in großer Zahl auf, kommt es schlimmstenfalls zu inneren Blutungen oder Darmverschluss. Fohlen bleiben bei Wurmbefall deutlich in ihrer Entwicklung zurück. Weitere Anzeichen sind Durchfall oder Kolik, aber auch anhaltende Müdigkeit, Leistungsschwäche, stumpfes Fell, Fieber oder Gewichtsverlust. Solche Symptome sollten daher schnellstens abgeklärt werden.

MW Office Stute mit Fohlen.jpg

Wurm ist nicht gleich Wurm

Hauptsächlich drei Parasitengruppen fühlen sich in Pferden wohl: Rund- bzw. Fadenwürmer (Nematoden) sind lang, fadenförmig und im Querschnitt kreisrund. Zu ihnen gehören zum Beispiel Strongyliden, Zwergfadenwürmer, Spulwürmer und Pfriemenschwänze. Bandwürmer (Cestoden) haben einen abgeflachten Körper und werden daher auch als Plattwürmer bezeichnet. Magendasseln (Gasterophilinae) schließlich sind keine Würmer, sondern Fliegenlarven. Seltener kommen beim Pferd Lungenwürmer, Rollschwänze, Mikrofilarien und Magenwürmer vor. Viele Entwurmungspräparate wirken jedoch auch gegen diese Schmarotzer.

Abhängig von Alter und Haltungsform der Pferde ändert sich auch die Befallshäufigkeit der einzelnen Parasitenarten. So treten Zwergfadenwürmer vermehrt bei Saugfohlen und Pfriemenschwänze eher bei älteren Tieren auf. Auf der Weide kommt es vornehmlich zu einer Infektion mit Strongyliden, Bandwürmern oder Magendasseln, im Stall eher zu einem Befall mit Pfriemenschwänzen.

Richtig entwurmen

Wurmkuren können entweder selektiv bei positivem Befund einer Kotprobe oder regelmäßig prophylaktisch nach einem festen Entwurmungsplan durchgeführt werden. Dabei empfehlen viele Experten die sogenannte schnelle Rotation: Alle drei Monate wird ein anderer Wirkstoff bzw. eine andere Wirkstoffgruppe verabreicht, um einer Resistenzbildung der Parasiten vorzubeugen. Bei einigen Wirkstoffen beobachten Fachleute nämlich eine zunehmende Resistenzentwicklung, beispielsweise bei Wurmpasten mit dem Wirkstoff Ivermectin, die als Generika wegen ihres niedrigen Preises leider sehr häufig eingesetzt wurden. Ein gutes Beispiel für ein jährliches Entwurmungsprogramm mit schneller Rotation beinhaltet die folgenden verschiedenen Wirkstoffgruppen – Benzimidazole (z.B. Fenbendazol), Pyrimidine, makrozyklische Lactone und Quinolonderivate.

Verbreitung eindämmen

Neben der Entwurmung sollte auch die Reinfektion verhindert werden, und zwar durch gezielte Weidehygiene: Mindestens alle zwei bis drei Tage muss die Weide abgeäpfelt werden. Empfohlen wird außerdem eine niedrige Besatzdichte (zwei Pferde pro Hektar). Die Koppeln sollten regelmäßig gewechselt und in den Weidepausen gemäht werden. Zudem beugen eine Misch- oder Wechselbeweidung mit Wiederkäuern und die Düngung mit Kalkstickstoff im Frühjahr einer Parasitenverbreitung vor. Auch im Stall helfen einfache Hygienemaßnahmen: tägliches Ausmisten, trockene Boxen, keine Tiefstreu und keine Bodenfütterung. Pferdebesitzer, die einen möglichst wurmfreien Pensionsstall suchen, sollten sich nach den Entwurmungsstrategien erkundigen. Wird von interessierten Neueinstellern ein Wurmtest oder eine sofortige Entwurmung gefordert, ist das ein Indiz für eine gute Stallhygiene.

   



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