Kategorie Diskussion:Muli

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Muli

Der ideale Partner für einen Wanderreiter.

Das Maultier (auch „Muli“ genannt, nach dem lateinischen Wort mulus) ist das Kreuzungsprodukt einer Pferdestute und eines Eselhengstes. Die umgekehrte Kombination von Pferdehengst und Eselstute wird Maulesel genannt.

Das Wort Maul ist dabei über viele Sprachen (aus dem lat. über germ., schwed., niederl., mhd./ahd.) dem lateinischen mulus für Maultier/Mischtier/Mischung (vgl.Mulatte) entliehen. Als Hybride sind Maultiere mit seltenen Ausnahmen nicht fortpflanzungsfähig. Maultiere sind einfacher zu züchten als Maulesel und werden aufgrund ihrer im Gegensatz zu den Pferden größeren Ausdauer und Unempfindlichkeit als Zug- und Tragtiere verwendet, eignen sich aber auch gut als Reittiere.

„Maulpferd“ ist eine nicht übliche, jedoch formal korrekte Bezeichnung für das Maultier. Während der Maulesel dem Esel sehr stark ähnelt, stellt das Maulpferd phänotypisch eine Zwischenform zwischen Pferd und Esel dar. Darum hat das Maultier im Gegensatz zum Maulesel umgangssprachlich eine vom Pferd unabhängige Bezeichnung erhalten.

Ein Maultier ist meist größer als sein Eselvater, aber meist kleiner als die Pferdemutter. Vom Aussehen her ist ein Maultier eher pferdeähnlich, nicht zuletzt wegen des großen und gestreckten Kopfs und seines Fells, das trotz der zu einem Pferd dickeren Haut ebendiesem sehr ähnlich sieht und in vielen Fällen sogar gleicht. Das Maultier behält jedoch, wohl als dominantes Erbmerkmal seines Eselvaters, die an selbigen erinnernden längeren Ohren. Andererseits haben Maultiere kleinere Nüstern als Pferde, und die vier Gliedmaßen sind eher schlank ausgebildet. Der Schwanz von Maultieren gleicht wiederum dem der Pferde – weshalb er auch Schweif genannt wird – und besitzt im Gegensatz zu den Eseln keine Quaste. Die Fellfarben können wie bei den Pferden variieren, am häufigsten sind diese braun, schwarzbraun oder schwarz, seltener grau und extrem selten weiß. Es kommen auch gescheckte Maultiere vor, dann meistens in den Farben weiß/hellbraun oder weiß/dunkelbraun. Oftmals ist bei Tieren mit dunkleren Fellfarben ähnlich wie bei den Eseln der Bereich um das Maul weiß oder weißlich (Mehlmaul). Üblicherweise werden Maultiere mit einem Stockmaß zwischen 140 und 155 cm gezogen, je nach Rasse der Eltern gibt es auch größere (bis über 190 cm) oder sehr viel kleinere Maultiere.

Vorteile des Mulis

Kreuzungen zwischen Esel und Pferd wurden schon im klassischen Altertum durchgeführt. Die alten nutzten diese leistungsfähigen Mischlingen besonders gern und führten sie auch auf ihren Heereszügen mit.

  • genügsamer als Pferde
    Maultiere sind ziemlich anspruchslos bezüglich Futter: ihr Futterverwertungsvermögen ist erheblich höher als das von Pferden: gegenüber einem vergleichbaren Pferd kann die Futterersparnis bis zu 25% betragen. Trotzdem muss die Ernährung an Mineralien, Spurenelementen und Vitaminen ausgewogen sein.
    Im Gegensatz zu Pferden überfressen sich Maultiere fast nie bis zur Kolik. Man kann sie also mit Futter für mehrere Tage allein lassen.
  • weniger schreckhaft als Pferde
    selbständige Einschätzung der Situation (Vorsicht), neigen deshalb auch nicht zur Panik wie Pferde
    Sie sollen auch das Feuer weniger fürchten (weshalb frühere Feuerwehren oft Maultiergespanne statt Rosse vor die Spritzenwagen spannten)
  • zäher, abgehärteter, resistenter gegen Hitze und Kälte als Pferde
    Ein Beschlagen der Hufe mit Hufeisen ist in vielen Fällen nicht nötig. Regelmäßige Hufpflege ist jedoch nötig.
  • trittsicherer als Pferde
    Das Muli hat einen schmaleren Körper als ein Pferd gleicher Größe und gleichen Gewichts. Seine Beine sind stark und seine Hufe klein. Diese schmale Statur hilft ihm, seine Schrittte vorsichtig zu wählen. Dazu schaut das Maultier genau auf den Weg vor sich und ins Tal, nicht bergwärts wie das Pferd, wodurch das Maultier weniger in Gefahr gerät, mit der Hinterhand auszurutschen. Dazu überlässt das Maultier nicht dem Reiter das Denken. Aus reinem Überlebenswillen beurteilt es die Situation immer wieder aufs neue und reagiert entsprechend."

Napoleon soll, als er die Alpen überquerte, sich nicht seinem Araberhengst anvertraut, sondern dem unerschütterlichen Rücken einer Maultierstute; er hatte angesichts des unwirtlichen Geländes auf das Maultier umgestellt, im Bewusstsein, dass er hier mit Allrad- oder besser gesagt Allbeinantrieb besser beraten sei.


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Quelle

Seite „Maultier“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 7. Dezember 2009, 14:41 UTC. URL: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Maultier&oldid=67714181 (Abgerufen: 1. Januar 2010, 13:13 UTC)